In Gedenken an unsere verstorbenen Mitglieder und an unsere muslimischen Freunde
Wie jedes Jahr im Dezember gedenken wir an unsere verstorbenen Mitglieder
und an unsere muslimischen Freunde.
In tiefer Betroffenheit und aufrichtiger Anteilnahme sind unsere Gedanken bei ihren Familien und Freunden.
So haben wir uns auch dieses Jahr in unserer Moschee, mit Ihnen, den Angehörigen, zusammengefunden, um unserer Verstorbenen Mitglieder zu gedenken. Der Tod ist die einzige Realität und Gerechtigkeit für alle, ohne Unterschied der Person und ohne Frage nach Herkunft oder Stand. Denn im Koran heißtes, dass im Tod alle Menschen gleich sind. Jedes Wesen mit einer Seele (Koran; 3/185) wird auf der Welt diesen Prozess des Sterbens erfahren. Der Mensch aber mit seinem freien Willen wird nach dem Tod im Jenseits darüber Rechenschaft ablegen müssen, was er auf der Welt an „guten Taten“ zu Gunsten seiner selbst und anderer Menschen vollbracht hat.
Abschied nehmen von einem Angehörigen, einem Freund oder lieben Menschen ist immer schwer, es macht uns traurig, betroffen und stumm. Diese Trauer und Betroffenheit gilt es zu verarbeiten und zu bewältigen. Dabei sind wir dankbar für die Hilfe und das Verständnis unserer Mitmenschen. Geburt und Tod, Leben und Sterben gehören zusammen wie zwei Geschwister. Mit der Geburt beginnt unser Leben und mit dem Tod endet unsere Lebenszeit.
Auch uns Menschen ist unsere Lebenszeit vorgegeben. Wie lange wir auf dieser Erde weilen dürfen, wissen wir nicht, das weiß nur Allah allein – und das ist gut so. „Alle Seelen werden den Tod kosten. Und dann werdet ihr zu Uns zurückgebracht.“ Koran; 3/57.
Eines aber ist gewiss: Mit jedem Jahr, mit jedem Tag, mit jeder Minute, ja mit jeder Sekunde werden wir immer älter und kommen dem Ende unserer Lebenszeit näher: „Inna lillah ve-inna ilayhi radschi’un“ („Wir gehören Gott und zu ihm kehren wir zurück“. Koran; 2/156). Wir erklären uns dadurch unsere Zugehörigkeit zum einzigen, einzigartigen Schöpfer; dem Schöpfer, der ewig ist.
Bei unseren Verstorbenen ist die vorgegebene Zeit bereits abgelaufen. Die Lebensuhr ist stehen geblieben. Sie sind uns in die Ewigkeit vorangegangen und weilen nicht mehr unter uns.
„Unser herzliches Beileid“.
„Allah möge den Hinterbliebenen Geduld schenken und sie für Ihre Geduld beschenken“.
„Allah möge den Hinterbliebenen ein gutes langes Leben schenken und Zufriedenheit mit der Bestimmung Allahs eingeben“.
„Möge Allah sich seines Erbarmens“.
Der muslimische Mensch glaubt ohne Zweifel an diese vom Gesandten überbrachten Botschaften in Form von Koranversen, die jedem ein letztes Gericht nach dem Tod voraussagen.
Der bekannte anatolische Dichter Yunus Emre
sagt in einem seiner Gedichte:
„Kommt, lasst uns kennenlernen. Die Sache vereinfachen. Lieben uns, lasst verlieben. Niemand überlebt die Welt“.
Er betonte damit die Bedeutung des gegenseitigen Austausches von Erfahrungen und Glaubensinhalten, aus welcher mit der Zeit eine Vertrautheit resultieren könnte, die in eine gegenseitige Liebe mündet.
Möge
uns Allah
auf ewig mit seiner
Barmherzigkeit segnen.
Allah möge uns eine bunte, harmonische Gesellschaft geben, in der in guten und schlechten Zeiten gegenseitige Hilfeleistung, Respekt und Liebe immer die Oberhand haben.
In diesem Sinne wünschen wir allen Menschen ein friedvolles Zusammenleben, stärkeres zusammenwachsen, gesellschaftlicher Zusammenhalt und Frieden auf der Welt.
Vorstandvorsitzender
Ahmet Dinc